Jeder vierte Jugendliche in Österreich ist zu dick

Jeder vierte österreichische Jugendliche ist zu dick. Davon berichtet Prim. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Hoppichler, Präsident der Österreichischen Adipositas Gesellschaft, in einem Interview in der Zeitschrift Pädiatrie & Pädologie.

© uwimages – Fotolia.com

© uwimages – Fotolia.com

Da Menschen heute sehr energiereiche Lebensmittel verzehren, aber sich immer weniger bewegen, ist die Entwicklung zu Übergewicht vorprogrammiert. Hoppichler zufolge ist die Behandlung von Übergewicht aber sehr wichtig, um Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckererkrankungen, Gelenkabnutzungen und psychische Probleme zu vermeiden. Er warnt davor, dass Altersdiabetes bereits im Kleinkindalter beginnen kann. Bei übergewichtigen und fettleibigen Kindern drohen u.a. Lebererkrankungen, Gefäßentzündungen und Störungen des Sexualhormonhaushalts.

Was Eltern tun können

Hoppichler erinnert in dem Interview daran, dass die Erwachsene Vorbild für Kinder sein sollten, und das gilt auch in Bezug auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Er verdeutlicht, dass das Vorbeugen von Übergewicht bei Kindern schon in der Schwangerschaft beginnt. In dieser Zeit sollten Mütter nicht selbst zu viel Gewicht gewinnen und sich gesund ernähren. Denn schon im Mutterleib können Kinder auf Fett und Zucker geprägt werden, so Hoppichler. Wenn der Säugling dann auf der Welt ist, stellt Stillen die beste Form der Ernährung dar, da es zur Vorbeugung von Übergewicht beiträgt. Kann das Kind dann Breimahlzeiten zu sich nehmen, empfiehlt Hoppichler, große Eiweißmengen zu vermeiden und dem Kind möglichst viele Gemüsesorten anzubieten. Dies gilt auch für das Kleinkindalter: In der Regel verzehrt diese Altersgruppe zu viele Milch-, Fleisch- und Wurstprodukte. Auch wenn Kinder Süßigkeiten lieben und zuckerhaltige Getränke bevorzugen, sollten diese Nahrungsmittel möglichst wenig konsumiert werden, lautet der Rat des Experten.

Unter anderem aus Kostengründen neigen Jugendliche schließlich zu Fastfood und zuckerhaltigen Getränken. Hier sollten Eltern ihren Heranwachsenden gesündere Alternativen anbieten. 

!SIPCAN – Initiative für ein gesundes Leben“ hat in einer Broschüre Angebote für betroffene Kinder und Jugendliche gesammelt: „Therapieangebote für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche in Österreich“

Quelle: Pädiatrie & Pädologie, SIPCAN