Dänischen Experten zufolge ist diese Altersgruppe mit ihren spezifischen langfristigen Krankheitsrisiken, insbesondere Stoffwechselerkrankungen, bisher noch wenig beachtet worden. Sie kommen in einer Studie zu dem Schluss, dass Betroffene ihre Schilddrüsenfunktion und ihre Blutzuckerwerte regelmäßig überprüfen lassen sollten. Ehemalige Leukämiepatienten haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko, Typ 2 Diabetes zu entwickeln, und nach einer Hautkrebserkrankung in jungen Jahren besteht eine Neigung zur Kropfbildung.
Die dänische Studie, an der 32.548 jugendliche und junge erwachsene Krebsüberlebende teilnahmen, zeigte für diese Patienten ein 73% höheres Risiko für Stoffwechselerkrankungen im Vergleich zu „gesunden“ Gleichaltrigen. Die häufigsten Stoffwechselerkrankungen waren Schilddrüsenerkrankungen, Unter- oder Fehlfunktion von Hoden (in manchen Fällen auch des Eierstocks) und Diabetes. Bei älteren Krebsüberlebenden sind erhöhte Risiken für eine breite Palette von Herz-Kreislauferkrankungen, weiteren Krebserkrankungen, Infektionskrankheiten und Erkrankungen des Verdauungstrakts bereits bekannt, aber Spätfolgen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die früh an Krebs erkrankt waren, haben bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten.
Diese Patienten brauchen eine besondere Betreuung und Nachsorge, die individuelle Krankheitsrisiken berücksichtigen. Ein nahtloser Übergang in die Erwachsenenmedizin ist besonders wichtig (Transition). Diesen sollten Eltern und Jugendliche mit einem pädiatrischen Spezialisten und entsprechenden Fachärzten in der Erwachsenenmedizin rechtzeitig planen. Denn eine gute Transition hängt bisher noch von der Eigeninitiative der Patienten ab.
Quelle: JAMA Network Open, springermedizin