Diese Studie macht deutlich, dass neben den regelmäßigen körperlichen Untersuchungen auch die psychische Gesundheit dieser Kinder nicht aus den Augen verloren werden darf. Chronische Erkrankungen können die Psyche belasten. Eltern sollten deshalb auch auf Verhaltensänderungen bei ihren Kindern achten. Vergangene Untersuchungen hatten bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern auf diese Gefahr aufmerksam gemacht. Diese aktuelle Studie zeigt nun zudem, dass betroffene Kinder auch schon sehr früh, d.h. noch vor der Pubertät unter psychischen Problemen leiden können. Für Vier- bis Neunjährige mit einfachen angeborenen Herzerkrankungen war das Risiko für eine Angststörung und/oder eine Depression fünfmal höher als bei Gleichaltrigen und für Kinder dieser Altersgruppe mit einer komplexen angeborenen Herzerkrankung war das Risiko etwa siebenmal höher.
Wenn Kinder durch ihre Ängste in ihren alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigt sind, sollten Eltern mit dem Kinder- und Jugendarzt sprechen. Auch wenn Kinder extreme Angst vor einer bestimmten Sache, Situation oder vor speziellen Orten zeigen, wie z. B. Hunden, Insekten oder vor dem Arztbesuch, kann dies ein Zeichen einer Angststörung bzw. Phobie sein. Wiederholte Episoden plötzlicher, unerwarteter, intensiver Angst, die mit Symptomen wie Herzklopfen, Atembeschwerden oder Schwindel oder Schweißausbrüchen einhergehen, können auf eine Panikstörung hindeuten und müssen nicht in jedem Fall mit der Herzerkrankung zu tun haben. Unabhängig von der Ursache müssen Eltern diese Symptome immer ernst nehmen und umgehend untersuchen lassen Depressive Anzeichen können sein, wenn Kinder plötzlich kein Interesse an Dingen haben, an denen sie früher Spaß hatten. Kinder wirken die meiste Zeit traurig sowie hoffnungslos und haben Schwierigkeiten, sich auf etwas zu konzentrieren. Ess- und Schlafgewohnheiten ändern sich, Kinder essen, schlafen mehr oder weniger als sonst.
Frühes Screening auf angeborene Herzfehler
Zum Ausschluss kritischer angeborener Herzfehler soll ein Pulsoxymetrie-Screening bei allen gesunden, symptomfreien Neugeborenen am 2. Lebenstag (24.-48. Lebensstunde) an einem Fuß durchgeführt werden. So lautet die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- u. Jugendheilkunde (ÖGKJ). Bestimmte Herzfehler, die nicht bei den Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft zu sehen sind, lassen sich hierbei feststellen und schwere Folgeschäden vermeiden.
Quellen: Pediatrics, CDC, Healio.com, Monatsschr. Kinderheilkd.