Myokarditis ist eine Entzündung der mittleren Schicht der Herzmuskelwand, des Myokards, und kann den Herzmuskel und die elektrischen Impulse des Herzens vorübergehend oder dauerhaft schwächen. In vielen Fällen heilt eine Herzmuskelentzündung von selbst aus oder verschwindet mit einer Behandlung ohne Folgen. Kinder erholen sich wie bei vielen anderen Erkrankungen i.d.R. besser als Erwachsene. Um eine mögliche rasche Verschlechterung zu verhindern, kann aber eine Überwachung des Kindes in der Klinik sinnvoll sein. In der Folge einer Coronaviruserkrankung können gelegentlich insbesondere bei Teenagern und jungen Erwachsenen Herzmuskelentzündungen auftreten. Es besteht auch der Verdacht, dass sie sich in seltenen Fällen nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff entwickeln zu können. Während der COVID-19-Pandemie ist zudem eine neue schwere Erkrankung aufgetreten - das multisystemische entzündliche Syndrom bei Kindern (MIS-C), das bei einigen infizierten jungen Patienten das Myokard (Herzmuskelwand) und die Koronararterien (Herzkranzgefäße) angreift.
Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Fieber, Brustschmerzen und unregelmäßiger Herzschlag können Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sein. Bei Kindern sind auch Bauchschmerzen möglich. Mithilfe der Echokardiographie kann der Kinder- und Jugendkardiologe die Herzstruktur und -funktion bei Patienten mit Verdacht auf Myokarditis beurteilen. Bestimmte Laborwerte können weitere Informationen über die Entzündung des Herzgewebes geben. In den meisten Fällen ist zur Sicherung der Diagnose zusätzlich ein MRT des Herzens erforderlich.
Nach einer Herzmuskelentzündung sind Aktivitätseinschränkungen für eine gewisse Zeit erforderlich, da zu frühe sportliche Strapazen einen plötzlichen Herztod zur Folge haben können.
Quellen: Circulation, JACC Cardiovasc Imaging., kardiologie.org, SciTechDaily