Kinderaerzte-im-Netz.at

Ihre Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Mögliche Anzeichen für Autismus: Fehlender Blickkontakt und seltenes Lächeln

Anzeichen für Autismus werden meist erst ab einem Alter von einem Jahr bzw. eineinhalb Jahren als auffälliges „anderes“ Verhalten festgestellt.

© Gina Sanders- Fotolia.com

© Gina Sanders- Fotolia.com

Eltern berichten, dass sie bei ihrem ein- bis zweijährigen Kind Unterschiede im Verhalten gegenüber anderen Kindern beobachten, z.B., dass es kaum lacht, keinen Augenkontakt sucht oder mit den Blicken nicht folgt. Es reagiert wenig, wenn Eltern es mit seinem Namen rufen und/oder zeigt selten oder gar nicht mit dem Finger auf etwas. Auch wenn ein Kind plötzlich Rückschritte z.B. beim Sprechen macht, kann dies ein Ausdruck einer Autismus-Spektrum-Störung - ASS - sein. Weniger bekannt sind Schlafstörungen, die Autismus-Spektrum-Störung begleiten. Kleine Kinder können Angst vor dem Zubettgehen und Schlafen haben und wachen im Vergleich zu gesunden Kindern öfter in der Nacht auf. Jugendliche mit Autismus schlafen nicht so schnell ein. Sie fühlen sich am Morgen meist nicht erholt.
Ein Großteil der Kinder mit Autismus hat Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen. Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie können betroffene Kindern z.B. lernen, wie sie emotionale Herausforderungen wie Wut, Angst, Traurigkeit leichter bewältigen. Allgemeine Fördermaßnahmen helfen autistischen Kindern, das Alltagsleben besser zu meistern. In der Schwere und Ausprägung der Erkrankung gibt es allerdings große individuelle Unterschiede (Spektrum). Deshalb ist es wichtig, einen auf den einzelnen Patienten zugeschnitten Behandlungsplan zu erstellen. In manchen Fällen können u.U. auch Medikamente hilfreich sein.

Autistische Störungen sind Entwicklungsstörungen, die sich u.a. durch Verzögerungen und Unterschiede in den sozialen und kommunikativen Verhaltensweisen äußern. Etwa 1% der Bevölkerung sind davon betroffen - Jungen und Männer deutlich häufiger als Mädchen und Frauen.

Quelle: pädiatrie hautnah, J Child Psychol Psychiatry, Somnologie