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Multiple Sklerose: Die Psyche darf nicht vergessen werden

Erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose zeigen sich selten im Kindes- und Jugendalter. Am häufigsten wird die Krankheit im Alter zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr diagnostiziert. Wird die Krankheit in jungen Jahren festgestellt, ist es besonders wichtig, neben der körperlichen Therapie auch auf die Psyche zu achten. Denn Kinder haben noch nicht so viele bzw. ausgereifte Bewältigungsstrategien wie Erwachsene. Ihre bevorzugte Methode ist Verdrängung. Etwa 30 Bis 50% der MS-erkrankten Minderjährigen entwickeln eine Depression.

© Alexander Raths - Fotolia.com

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Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern bei der Koordination der verschiedenen Therapieangebote (sowohl körperlich als auch psychisch) behilflich sein. Kinder müssen bei einer Erkrankung immer wieder neue Grenzen akzeptieren lernen und können Unterstützung brauchen, wenn es um die Findung neuer eigener Stärken geht. In den Teenagerjahren kann die Erstdiagnose den Loslösungsprozess von den Eltern und das Bestreben nach Unabhängigkeit erschweren. Denn Heranwachsende sind tatsächlich auf Medizin und Hilfe angewiesen. Bei der Berufssuche kann es hilfreich sein, Wünsche mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um keine unrealistischen Ziele anzustreben und enttäuscht zu werden.

12.500 Menschen mit MS leben in Österreich. Jährlich erkranken ca. 350 bis 400 Menschen neu.

Quelle: Paediatrie und Paedologie, Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft