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Nachtschreck: Ein Drittel der Kleinkinder ist betroffen

Bis zu einem Drittel der Kleinkinder schrecken in der Nacht laut schreiend auf. Dieser sogenannte „Nachtschreck“ ereignet sich meist in der ersten Nachthälfte, etwa ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen. Betroffene Kinder wirken verwirrt und scheinen sich vor etwas zu fürchten. Besonders häufig treten diese Schlafprobleme bei Kindern im Alter um 18 Monate auf. Davon berichten Experten aus Graz und Leoben in einer aktuellen Veröffentlichung in der Monatsschrift Kinderheilkunde.

Oftmals erkennen betroffene Kinder in den ersten Momenten nach dem nächtlichen Aufwachen die eigenen Eltern nicht, können aber nach einigen Minuten wieder ruhig einschlafen. Am nächsten Morgen erinnern sich betroffene Kinder nicht mehr an den Vorfall.

„Aufwachstörung“ meist harmlos

Für Eltern sind solche Ereignisse sehr beunruhigend, doch beruhen diese „Aufwachstörungen“ selten auf einer Krankheit. Um sicherzugehen sollten Eltern mit ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen. Anhand der Beschreibung der Eltern kann dieser meist schon feststellen, ob es sich um eine sogenannten „Pavor nocturnus“ bzw. Nachtschreck handelt. Wenn Eltern unsicher sind, können sie das nächtliche Aufwachen des Kindes auch mit dem Handy als Video dokumentieren, raten die Autoren der Publikation. Leiden Jugendliche unter Nachtschreck sind u.U. genauere Untersuchungen erforderlich. Denn in diesem Alter besteht meist eine Verbindung zu anderen Krankheiten wie psychische Störungen oder Epilepsien. Auch Drogenmissbrauch kann bei Teenagern der Auslöser sein.

Über mögliche Ursachen des Pavor nocturnus bei Kleinkindern diskutieren Forscher noch. Stress, wie z.B. der Kindergarteneintritt, oder unregelmäßige Schlafzeiten, können mit verantwortlich sein. Regelmäßige Zubettgehzeiten und ruhige Routinen vor dem Schlafen, wie z.B. Vorlesen, können hilfreich sein.

Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde