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Nachtschreck im Kleinkindalter meist unbedenklich

Leiden Kleinkinder nachts unter „Nachtschreck-Anfällen“ oder Pavor nocturnus, dann ist das in der Regel nicht bedenklich und vergeht von alleine. Nur wenn diese Schlafstörung länger anhält, ist eine ausführlichere Untersuchung erforderlich, um psychiatrische Erkrankungen oder andere Ursachen auszuschließen.

Beim Nachtschreck schrecken kleine Kinder etwa eine bis zwei Stunden nach dem Einschlafen – immer in der ersten Nachthälfte - auf, wirken panisch und schreien, machen häufig abwehrende Handbewegungen und scheinen oft die Eltern nicht zu erkennen. Am nächsten Tag erinnern sie sich in der Regel an nichts.

Etwa ein Drittel der kleinen Kinder sind davon betroffen. Mit etwa eineinhalb Jahren ist der Höhepunkt dieser „Arousal“-Störung erreicht. Der Pavor nocturnus dauert etwa fünf bis fünfzehn Minuten an. Kinder sind während eines Nachtschrecks nicht richtig wach und aufnahmefähig. Eltern sollten dennoch leise und beruhigend auf ihr Kind einreden. Eine gute Schlafhygiene mit einer reizarmen Umgebung vor dem Zubettgehen, wie z.B. kein Fernsehen oder keine Nutzung von Bildschirmen wie Tablets etwa eine Stunde vorher, keine lauten Geräusche, gedämpftes Licht und ein regemäßiges Ritual, wie eine Gute-Nacht-Geschichte vor dem Schlafen, wirken sich positiv aus. Wenn das Kind es wünscht, kann ein schwaches Nachtlicht eingeschaltet bleiben. Falls Eltern sich unsicher sind, ob ihr Kind unter einem Nachtschreck leidet, können sie mit dem Handy eine Episode aufzeichnen und dem Kinder- und Jugendarzt zeigen. Idealerweise notieren sie noch die Zeit des Zubettgehens und wann der Pavor nocturnus auftrat.

Quelle: Pädiatrie, Monatsschrift Kinderheilkunde