„Kinder wachsen automatisch mit den neuen Medien auf, und sie müssen auch lernen, mit ihnen umzugehen, aber sie sollten sich nicht zu früh und nicht ausschließlich damit beschäftigen. Mittlerweile ist erwiesen, dass Kinder, die überwiegend vor Bildschirmen sitzen, wie Fernseher, Videos, Computer, Spielekonsole, Internet und Smartphone, zu Übergewicht neigen und ein im Vergleich schlechteres Ausbildungsniveau erreichen. Und wer kurz vor dem Zubettgehen noch Medien nutzt, riskiert Schlafstörungen“, erklärt Dr. Werner Sauseng, niedergelassener Kinderarzt, Leiter der AG Schlafmedizin und Schlafforschung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, Ersttautor des Artikels „Empfehlungen zur Regulierung von Bildschirmzeiten im Kindes- und Jugendalter“ in der Monatsschrift für Kinderheilkunde.
In dem Artikel geben Pädiater folgende Tipps:
- Kinder unter zwei Jahren sollten keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
- Für Kinder über zwei Jahre und bis ins Vorschulalter sollten Eltern die Bildschirmzeit auf höchsten 30 Minuten am Tag beschränken. Bis ins Jugendalter können Eltern dann die Bildschirmzeit schrittweise auf bis zu zwei Stunden pro Tag anheben.
- Kinderzimmer sollten eine „bildschirmfreie Zone“ bleiben!
- Kinder dürfen nur altersgerechte Inhalte anschauen bzw. nur für ihr Alter empfohlene Spiele spielen – beides ohne Gewaltdarstellungen.
- Eltern sollten wissen, womit sich ihre Kinder beschäftigen.
- Medien eignen sich nicht als „Ruhigsteller“ oder „Sprachlehrer“.
- Es muss medienfreie Zeiten geben, wie vor dem Schlafengehen, beim Essen oder vor der Schule bzw. vor dem Kindergarten.
- Eltern sollten für Alternativen sorgen und ihren Kindern z.B. etwas vorlesen oder auch gemeinsam mit ihnen altersentsprechende Gesellschaftsspiele spielen.
„Vorlesen fördert die Sprachentwicklung und das Sprachverständnis, während Kinder, die schon im Vorschulalter bevorzugt vor einem Bildschirm sitzen, zu Sprachentwicklungsstörungen tendieren“, ergänzt Dr. Sauseng.
Quelle: Monatsschr Kinderheilkd
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