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Paracetamol kann bei Kindern mit leichtem Asthma ohne Bedenken angewandt werden

Amerikanische Experten widerlegen die These, dass die Einnahme von Paracetamol einen Einfluss auf die Entwicklung von Asthma haben könnte.

© BeTa-Artworks - Fotolia.com

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Eine umfangreiche Studie von 2008 (ISSAC) legte nahe, dass der häufige Gebrauch von Paracetamol im ersten Lebensjahr eines Kindes später zu einem erhöhten Risiko für Asthma führen könnte. Je mehr Paracetamol die Kinder erhalten hatten, desto größer war demnach die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Asthma erkranken würden.

Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (SGPP) gab damals schon zu bedenken, dass möglicherweise nicht das Paracetamol für die spätere Entwicklung von Asthma verantwortlich sei, sondern die vermehrten Atemwegsinfektionen der Kinder, die zu einer häufigeren Gabe von Paracetamol führten.

Eine aktuelle amerikanische Studie schließt sich nun der Meinung der SGPP an und kommt zu dem Schluss, dass Paracetamol auch bei Kinder mit leichtem Asthma zur Behandlung von Fieber und (Hals-)Schmerzen verwendet werden darf.

Die Forscher hatten bei 300 Kindern zwischen 12 und 59 Monaten mit mildem Asthma ein Jahr lang dokumentiert, wie oft und wieviel sie Ibuprofen oder Paracetamol für Fieber und Halsschmerzen erhalten hatten. Paracetamol sollte in einer Dosis von 15 mg pro Kilogramm Körpergewicht alle 6 Stunden nach Bedarf (bei Fieber und Schmerzen) verabreicht werden, und Ibuprofen in einer Dosis von 9,4 mg pro Kilogramm alle 6 Stunden, ebenso je nach Bedarf. Durchschnittlich erhielten die Kinder 5,5 Dosen im protokollierten Einnahmezeitraum.

Das Ergebnis: Im Verlauf von einem Jahr konnten die Experten keinen Unterschied zwischen der Paracetamol- und der Ibuprofen-Gruppe beobachten, was das Auftreten von Asthmaanfällen oder Asthma-Komplikationen betraf.

Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde, New England Journal of Medicine