Kinderaerzte-im-Netz.at

Ihre Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Pseudokrupp: Kühle, frische Luft sorgt für Linderung

Kalte und frische Luft, z.B. durch ein geöffnetes Fenster, lindert die Atemnot bei Pseudokruppanfällen. So lautet der Tipp des Experten Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Riedler vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach im Pongau, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin in einem Interview in der Fachzeitschrift „Pädiatrie & Pädologie“.

Kinder mit Pseudokrupp sind meist erkältet sowie fiebrig und leiden in der Folge insbesondere nachts unter einem starken, bellenden Husten. Schwellungen der Kehlkopfschleimhaut unterhalb der Stimmbänder beeinträchtigen dann das Atmen. Betroffen sind i.d.R. ältere Säuglinge und junge Vorschulkinder in der Übergangszeit im Herbst und Frühjahr. Da Herzklopfen, Erstickungsangst und Unruhezustände den Anfall noch verstärken können, sollten Eltern versuchen, das Kind zu beruhigen.

Viren gelten als Hauptauslöser des Krupphustens. In jedem Fall sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, um bakterielle, allergische und andere Krankheiten auszuschließen und für Linderung zu sorgen. Auch eine allergische Reaktion kann zu Atembeschwerden führen, doch fehlen hier meist die Anzeichen eines fieberhaften Infekts. Kehlkopffehlfunktionen können ebenso Atemnot wie bei Pseudokrupp verursachen, doch machen sich diese meist erst im Jugendalter bemerkbar. Der Pädiater kann zur Linderung entzündungshemmende Steroide verordnen, als Saft oder Zäpfchen. Letzteres ist bei starken Beschwerden weniger günstig, da die Wirkung nicht so schnell eintritt. Auch die Inhalation von einer Steroid-Supsension oder von Adrenalin in Form einer Feuchtvernebelung kann bei besonders heftigen Anfällen sinnvoll sein. Dabei werden die Atemwege befeuchtet und mithilfe winziger feiner Tröpfchen gelangen Wirkstoffe effektiv in die unteren Atemwege.

Die Hustenanfälle halten meist eine Woche an. Betroffen sind überwiegend kleine Kinder, da ihre Atemwege noch sehr eng sind und sie noch kaum Sauerstoffreserven in der Lunge haben. Bei jeder schweren Atemnot sollte sofort ein Arzt gerufen werden. Wenn sich Lippen und/oder Nägel des Kindes blau verfärben, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall, bei dem Eltern sofort den Notarzt rufen sollten.

Quelle: Pädiatrie & Pädologie