Kinder, die frühstücken, haben demnach ein besseres Ernährungsprofil als Kinder, die öfter ohne Frühstück außer Haus gehen. Zwar konnte die Studie keinen Kausalzusammenhang nachweisen, aber sie konnte zeigen, dass frühstückende Kinder eine höhere tägliche Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Folat (wichtig für Zellteilungs- und Wachstumsprozesse), Kalzium, Eisen und Jod (wichtig für die Schilddrüsenfunktion) erreichen als Kinder, die auf das Frühstück verzichten.
Das Forscherteam wertete Ernährungstagebücher aus, die im Rahmen des National Diet and Nutrition Survey Rolling Programme von 2008 bis 2012 von 802 Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren und 884 Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren vorlagen. Die Nährstoffzufuhr wurde unter Verwendung einer Nahrungsmittelzusammensetzungsdatenbank ermittelt. Das Frühstück wurde definiert als die Einnahme von über 100 Kalorien zwischen 6 und 9 Uhr.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, dass:
- 31,5% derjenigen, die das Frühstück ausgelassen hatten, nicht einmal die Mindestaufnahme von Eisen erzielten, die in Britannien empfohlen wird. Im Vergleich dazu mangelte es nur 4,4% der Kinder an Eisen, die regelmäßig ein Frühstück verzehrten.
- 19% der Kinder ohne Frühstück nicht die empfohlene Zufuhrmenge für Kalzium erreichten, im Vergleich zu 2,9% der Kinder, die regelmäßig frühstückten.
- 21,5% der Kinder ohne Frühstück von Jodmangel betroffen waren, im Vergleich zu 3,3% der Kinder, die täglich frühstückten.
- keines der Kinder, die täglich ein Frühstück erhielten, unter einem Folatmangel litt, während im Vergleich dazu 7,3% der Kinder, die ihr Frühstück ausließen, einen Mangel an diesem Vitamin zeigten.
Auch ein einzelner Tag ohne Frühstück zeigt schon veränderte Nährstoffzufuhr
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „British Journal of Nutrition“ veröffentlicht. Sie verglich zudem auch die Frühstücksgewohnheiten und Nährstoffaufnahme innerhalb einzelner Teilnehmer. Diese Analyse zeigte, dass jüngeren Kinder (4-10 Jahre) an Tagen, an denen sie frühstückten, mehr Folsäure, Kalzium, Vitamin C und Jod aufnahmen, als an Tagen, an denen sie auf das Frühstück verzichteten. Als die Forscher die gleichen Nährstoffe bei älteren Kindern (11-18 Jahre) unter die Lupe nahmen, fanden sie, dass nur die Kalziumaufnahme bei Tagen mit Frühstück höher lag. Die Autoren vermuten, dass Eltern die Essgewohnheiten ihrer kleinen Kinder mehr kontrollieren (können). Es besteht auch die Möglichkeit, dass Ernährungstagebücher, insbesondere bei älteren Kindern, die ihre Ernährungsgewohnheiten selbst dokumentiert hatten, nicht richtig geführt wurden. Einige Analysen wurden wiederholt, um unplausible Angaben möglichst zu eliminieren.
Dr. Gerda Pot Autorin der Studie vom King's College London sagte: "Diese Studie belegt, dass Eltern das Frühstück wichtig nehmen sollten, um sicherzustellen, dass ihre Kinder die Nährstoffe bekommen, die sie brauchen.“
"Weitere Studien, die spezifische Nahrungsmittel und die Qualität der Ernährung untersuchen, könnten die unterschiedliche Zusammensetzung des Frühstücks bewerten und was von verschiedenen Altersgruppen gegessen wird. Damit wäre ein besserer Einblick in die Bedeutung des Frühstücks für die gesamte Ernährung möglich."
Die Studie zeigte auch, dass nur 6,5% der 4- bis 10-Jährigen regelmäßig ohne Frühstück blieben, während dieser Prozentsatz bei den 11- bis 18-Jährigen auf fast 27% stieg. Die Daten legten ebenso nahe, dass Mädchen tendenziell mehr als Jungen das Frühstück ausließen und Kinder aus Familien mit höherem Haushaltseinkommen eher regelmäßig ein Frühstück zu sich nahmen.
Broschüren der Österreichischen Gesellschaft für Kinder -und Jugendmedizin (ÖGKJ) zur richtigen Ernährung von Kindern finden Eltern unter: https://www.kinderaerzte-im-netz.at/ratgeber/babykleinkind/
Quelle: Medical News Today, King’s College London, British Journal of Nutrition