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Reisen mit Kindern: Altersgerechte Ziele wählen

Auf der 23. Linzer Reisemedizinischen Tagung kamen Experten zu dem Schluss, dass Reisen tendenziell kürzer ausfallen und exotische Ziele sowie Eventurlaube gegenüber den Badeurlauben immer mehr an Bedeutung gewinnen.

„Wenn Familien reisen, sollten Eltern bei der Wahl ihres Reiseziels sich auch am Alter ihres Kindes orientieren. Fernreisen sind beispielsweise für Kinder bis zum vollendeten ersten Lebensjahr wenig geeignet. Ist die medizinische Versorgung nicht ausreichend, können Durchfälle oder Atemwegsinfekte für Säuglinge lebensgefährlich werden. Auch eine entsprechende Impf- bzw. Malariaprophylaxe ist für diese Altersgruppe oft noch nicht möglich“, gibt Prim. Univ.Prof. Dr. Reinhold Kerbl, Kinder- und Jugendarzt an der Abteilung für Kinder und Jugendliche im Landeskrankenhaus Hochsteiermark/Leoben sowie Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), zu bedenken. Zusätzlich kann die Verständigung in exotischen Länder problematisch sein. Für einen Familienurlaub mit Säuglingen und Kleinkindern sind europäische Länder mit gemäßigtem Klima und guter medizinischer Versorgung die bessere Wahl.

Fernreisen können auch für Kleinkinder riskant sein

Kleine Kinder reagieren empfindlich auf veränderte Tagesabläufe, ungewohnte Nahrungsmittel, Hitze und Flüssigkeitsverluste. Im Vergleich zu Erwachsenen steigt bei Kindern die Körperkerntemperatur schneller an und ihr Körper kann sich weniger gut selbst abkühlen. Wenn die hygienischen Standards mangelhaft sind, kann das für Eltern von Kleinkindern sehr anstrengend sein. Sie müssen ihre Kinder ständig überwachen, da diese gerne alles in den Mund nehmen. Besteht im gewählten Urlaubsland zudem Tollwut-Gefahr, haben kleine Kinder hier ein erhöhtes Risiko für tödliche Infektionen, da sie unüberlegt Tiere streicheln wollen und gebissen werden können. Selbst Kratzer oder kleinere Verletzungen, oder das Ablecken einer verletzten Hautstelle durch ein infiziertes Tier können zu einer Ansteckung führen. Überträger können Hunde sowie Fledermäuse, Katze, Füchse, Wölfe, Dachse, Waschbären und Affen sein. In einigen Ländern muss ein Fledermausbiss immer als ein Tollwutfall behandelt werden, da die Tiere Tollwut übertragen können, ohne selbst Anzeichen zu zeigen.

Impfschutz rechtzeitig überprüfen

Mit Schulkindern und Jugendlichen gilt es nur, extreme Höhenlagen und unfallträchtige Ausflüge zu vermeiden. „Eltern sollten rechtzeitig einige Wochen vor Reiseantritt überprüfen, ob die mitfahrenden Kinder einen ausreichenden Standardimpfschutz besitzen. Der Kinder- und Jugendarzt berät sie, empfiehlt abhängig vom Zielland evtl. zusätzliche Impfungen und kann auch bei der Reiseapotheke behilflich sein“, so Professor Kerbl.

Sonnenschutz ist für alle Altersgruppen wichtig. Babys bis zu sechs Monaten sollten gar nicht in die Sonne, da ihre Haut besonders dünn und empfindlich ist und noch keinen richtigen Schutzmechanismus gegen die UV-Strahlung besitzt. Kleine Kinder sollten ebenso möglichst wenig in die pralle Sonne.

Sonnenschutz ist für alle Altersgruppen wichtig. Babys bis zu sechs Monaten sollten gar nicht in die Sonne, da ihre Haut besonders dünn und empfindlich ist und noch keinen richtigen Schutzmechanismus gegen die UV-Strahlung besitzt. Kleine Kinder sollten ebenso möglichst wenig in die pralle Sonne.

Quelle: Paediatr. Paedolog. Austria , Monatsschr. Kinderheilkd.
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Dies ist eine Pressemeldung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.at. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des ÖGKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.