Säuglinge profitieren von Haut-zu-Haut-Kontakt mit Mutter gleich nach Geburt

Früher Hautkontakt nach der Geburt zwischen Mutter und Kind bringt viele positive Effekte mit sich. „Das Baby kühlt aufgrund der mütterlichen Körperwärme nicht so leicht aus, sein Herzschlag und die Atmung beruhigen sich, und beide – sowohl Mutter als auch Kind - erleben weniger Stress.

Haut-zu-Haut-Kontakt nach der Geburt erleichtert auch das Stillen

Haut-zu-Haut-Kontakt nach der Geburt erleichtert auch das Stillen

Oxytocin - das "Bindungshormon" - ist vermehrt im Speichel von Mutter und Kind nachweisbar und der Kortisolspiegel – Anzeichen für Stress - sinkt. Experten gehen von einer ‚sensiblen Prägungsphase bzw. Bindungsphase‘ nach der Geburt aus. Während dieser wird die Bindung zwischen Mutter und Kind gebildet und gestärkt. Sie hilft auch der Mutter, eine gute Feinfühligkeit für ihr Kind zu entwickeln“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Daniela Karall, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Darüber hinaus legen Studien nahe, dass der Haut-zu-Haut-Kontakt nach der Geburt auch das Stillen erleichtert, das Depressionsrisiko für Mütter verringert und sich sogar positiv auf die geistige Entwicklung des Kindes auswirkt. Nach einem Kaiserschnitt und bei Frühgeburten ist in vielen Fällen, wenn bzw. sobald die Stabilität des Kindes sichergestellt ist, ein Haut-zu-Haut-Kontakt möglich.

Das Neugeborene liegt nach der Geburt bäuchlings mit angezogenen Beinen und zur Seite gedrehtem Kopf auf dem Bauch und der Brust seiner Mutter, dabei wird der Rücken und der Hinterkopf, nicht aber das Gesicht mit einem Tuch abgedeckt. Nur wenn die Mutter müde und erschöpft ist und einzuschlafen droht, wird das Kind von Fachkräften in Rückenlage in ein Kinderbett verlegt, um zu verhindern, dass es versehentlich herunterfällt. „Die österreichische Baby-friendly Hospital Initiative – Babyfreundliches Krankenhaus (BFHI) fördert die 10 von der WHO und UNICEF aufgestellten Schritte, die Stillen fördern - darunter auch das sogenannte ‚Bonding‘ – Hautkontakt bis zum ersten Stillen. Auf der Seite des Vereins ‚Österreichisches Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG)‘ finden Eltern Baby-friendly Hospitals in Österreich“, so Ao.Univ.-Prof. Dr. Karall, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde mit der Zusatzqualifikation IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant).

Quelle: Monatsschr Kinderheilkd (1, 2), ONGKG, Developmental Neuropsychology
________________________
Dies ist eine Pressemeldung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.at. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des ÖGKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.