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Schrittweise kleine Verhaltensänderungen helfen Babys bei Schlafproblemen

Dr. Werner Sauseng, Kinder- und Jugendarzt aus Kumberg, berichtet in einer aktuellen Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Pädiatrie & Pädologie“, dass ein Drittel der Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter Ein- und Durchschlafprobleme zeigt. Oft können kleine Verhaltensveränderungen helfen, dass das Kind alleine einschläft und auch länger durchschläft.

Wenn ein Baby sich daran gewöhnt hat, nur einzuschlafen, wenn Vater oder Mutter neben ihm liegt, so fordert es dieses Ritual immer ein – auch wenn es zwischendrin aufwacht. Hier empfiehlt der Experte, das Kind schrittweise zu „entwöhnen“. Dabei sollte ein Elternteil anfangs nicht mehr im Bett liegen, sondern auf dem Bett sitzen, dann zu einem Stuhl wechseln, um schließlich ganz aus dem Zimmer zu gehen und das Kind alleine einschlafen zu lassen.

Dr. Sauseng rät Eltern, sich von ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten zu lassen, bevor die Schlaflosigkeit und Erschöpfung überhandnimmt. Ein Schlafprotokoll kann dabei wichtige Informationen liefern, z.B. über die Regelmäßigkeit der Schlafenszeiten eines Kinds. Auch über das individuelle Schlafbedürfnis eines Kindes kann die Dokumentation des Schlafverhaltens Auskunft geben. Wenn ein Kind beispielsweise länger im Bett bleiben soll, als es schlafen kann, führt dies automatisch zu Schlafproblemen. Ein 9 Monate alter Säugling kann beispielsweise im Verlauf von 24 Stunden 14 Stunden Schlaf benötigen, aber sowohl 11 Stunden als auch 17 Stunden können in diesem Alter „normal“ sein.

Dr. Sauseng gibt folgende Tipps für eine gute Schlafhygiene:

  • Regelmäßige Schlaf-Wach-Zeiten sollten eingehalten werden.
  • In der letzten Stunde vor dem Zubettgehen Ruhe einkehren lassen und übermäßige Reizeinwirkung vermeiden (keine lauten Geräusche, kein grelles Licht usw.).
  • Drohungen beim Einschlafen oder im Zusammenhang mit dem Schlafengehen sollten Eltern vermeiden.
  • Vor dem Einschlafen gleichbleibendes Ritual pflegen (z.B. Vorlesen, Vorsingen usw.)
  • Für eine ruhige und abgedunkelte Schlafumgebung sorgen.
  • Bei gesunden Kindern, die älter als ein halbes Jahr sind, sollten Eltern auf nächtliche Mahlzeiten verzichten.
  • Wenn Kinder in der Nacht aufwachen, sollten Eltern ebenso auf geringe Reizeinwirkung achten.
  • Leiden Kinder unter länger anhalten Schlafstörungen oder/und zeigen ungewöhnliche Verhaltensweisen im Schlaf, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt.

Quelle: Pädiatrie & Pädologie