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Schulprojekt zeigt: Ernährungsverhalten lässt sich durch „Gesundheitsunterricht“ deutlich verbessern

Das Schulprojekt EDDY zeigt, dass sich das Ernährungsverhalten der Schüler durch ein festes Bewegungsprogramm und Wissensvermittlung in Bezug auf Ernährung, Medizin, Sport und Psychologie deutlich verbessert. Weniger Körperfettanteil und mehr Muskelmasse können „aufgeklärte“ Schüler aufweisen.

Neben der Menge beeinflusst auch die Qualität der Lebensmittel die Gewichtsentwicklung (© kwanchaichaiudom - Fotolia.com)

Neben der Menge beeinflusst auch die Qualität der Lebensmittel die Gewichtsentwicklung (© kwanchaichaiudom - Fotolia.com)

EDDY – „Effect of sports and diet trainings to prevent obesity and secondary diseases and to indfluence young children’s lifestyle“ zeigt, dass durch ein nationales standardisiertes Schulprogramm bei Kindern von acht bis zehn Jahren sehr wirkungsvoll Prävention erreicht werden kann. So kann Ernährungsunterricht mit Wissen um physiologische Hintergründe und ein zusätzlicher Sportunterricht vermeiden helfen, dass übergewichtige Kinder zu übergewichtigen Erwachsenen heranwachsen.

Eine Untersuchung an vier Wiener Schulen mit 146 Kindern kam zu dem Ergebnis, dass fast jedes vierte Kind übergewichtig ist (24%), 9% sind demnach fettleibig und knapp 3% sogar extrem fettleibig. Nur ein Viertel der Kinder war in Bezug auf Ernährung gut informiert, jedes 10. Kind hatte extrem schlechte Kenntnisse. Nur wenige Kinder (10%) wussten, dass nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Lebensmittel Einfluss auf das Gewicht eines Menschen hat. Über die Hälfte der befragten Kinder gab an, weniger als einmal pro Tag Gemüse zu sich zu nehmen. Die Blutuntersuchungen spiegelten diesen Sachverhalt wider: Obwohl viele Kinder zu viel Gewicht auf die Waage brachten, litten viele unter Eisenmangel oder/und unter einer Vitaminunterversorgung.

Univ.-Professor Dr. Kurt Widhalm vom Österreichischen Akademischen Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) zufolge müssen alle zusammenhelfen, um das Problem Übergewicht bei Heranwachsenden in den Griff zu bekommen: Ordinationen, Gemeinden, Pädagogen, Eltern und Schulen.

Quelle: Ärzte Woche, Österreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE)