Eine verdickte Muskulatur des Magenausganges verhindert den Durchtritt des Essens in den Darm. Anzeichen ist ein typischerweise schwallartiges Erbrechen etwa 30 Minuten nach dem Füttern. Bevor das Baby sich übergibt, können Eltern evtl. Bewegungen in der Magengegend erkennen, wenn der Magen das Essen durch die Engstelle weiterbefördern will. Da diese sogenannte hypertrophe Pylorusstenose die Nahrungsaufnahme im Darm verhindert, haben Babys häufig nach dem Übergeben wieder Hunger. Längerfristig nehmen sie nicht an Gewicht zu. Muss sich ein Säugling also mehrmals nach dem Essen schwallartig übergeben, sollten Eltern mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt. Insbesondere kleine Kinder können durch den Flüssigkeitsverlust schnell austrocknen. Der Pädiater klärt u.a. auch, ob andere Gründe für das Erbrechen vorliegen, wie z.B. ein Infekt, Zurückfließen von Magensäure (Reflux) oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Wenn Babys erbrechen, sollten Eltern das Kind so halten, dass das Erbrochene nicht eingeatmet werden kann, d.h. in freier Bauchlage. Bei Verdacht auf eine hypertrophe Pylorusstenose hilft diagnostisch die Ultraschalluntersuchung des Magenausganges weiter. Mit ihr kann sicher erkannt werden, ob der Muskel des Magenausganges (Ringmuskel) verdickt ist. Wenn eine verdickte Magenringmuskulatur der Grund dafür ist, dass das Baby die Nahrung nicht bei sich behalten kann, so muss eine kleine Operation – offen chirurgisch oder minimal-invasiv - vorgenommen werden, bei der der zu stark ausgebildete Ringmuskel gespalten wird. Häufig kann das Baby bereits 2 bis 4 Stunden nach der Operation Milchnahrung bekommen.
Etwa 2 von 1000 Säuglingen leiden unter der Magenentleerungsstörung. Jungen sind etwa viermal häufiger als Mädchen betroffen. Da die Störung in manchen Familien gehäuft auftritt, stehen genetische Faktoren als Auslöser im Verdacht. Doch warum sich die Muskulatur des Magenausgangs verdickt, ist letztendlich noch nicht völlig geklärt.
Quellen: Monatsschr Kinderheilkd