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Stillen schützt vor entzündlichen Darmerkrankungen

Die Auswertung mehrere Studien kommt zu dem Schluss, dass gestillte Kinder seltener an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erkranken. Mit längere Stilldauer verringerte sich das Erkrankungsrisiko zunehmend.

Mit der Muttermilch erhält das Kind wichtige Abwehrstoffe, die es vor Infektionskrankheiten schützen. Werden Kinder gestillt, dann haben sie u.a. ein geringeres Risiko Durchfallerkrankungen. Dies ist eine mögliche Erklärung für den positiven Effekt in Bezug auf entzündliche Darmerkrankungen, die durch solche Magen-Darm-Infektionen im Säuglingsalter begünstigt werden. Ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten kann zudem das Risiko des Säuglings für Mittelohrentzündungen sowie Atemwegsinfektionen reduzieren und beugt vor späterem Übergewicht vor. Gestillte Kinder sind seltener von Allergien, Neurodermitis und Asthma betroffen.

Auch Mütter profitieren vom Stillen. Sie erkranken beispielsweise seltener an Diabetes, wenn sie ihre Babys bis zu sechs Monate gestillt haben. Auch die Gefahr, Brust-, Eierstockkrebs zu bekommen und Bluthochdruck zu entwickeln, nimmt durch das Stillen ab. Medikamente oder eine Narkose sind nicht unbedingt ein Hinderungsgrund für das Stillen. Meist kann eine Mutter stillen, wenn sie wach genug ist, um ihren Säugling anzulegen. Bei den Medikamenten sollten Mütter sich beraten lassen, bei welchen Arzneien sie auf das Stillen verzichten sollten, bei welchen bestimmte Regeln zu befolgen sind und welche unbedenklich sind. Oft reicht es, dass eine Arznei zum Zeitpunkt des Stillens eingenommen wird, sodass sie währenddessen noch nicht in der Muttermilch enthalten ist und zum nächsten Stillen bereits abgebaut ist.

Quelle: Aliment Pharmacol Ther., Gastro-News, MMW Fortschr der Medizin, JAMA Intern Med., WMW