Studie: Impfstoff könnte fast drei Viertel der HPV-assoziierten Krebsformen verhindern

Das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht fast alle Gebärmutterhalskrebsarten und einige Krebsarten der Scheide (Vagina), Scham (Vulva), des Penis, des Darmausgangs (Anus) und des Mundrachenraums (Oropharynx). Die HPV-Impfung kann viele dieser Krebsarten verhindern. Einer amerikanischen Untersuchung zufolge wäre durch die Immunisierung das Vermeiden von bis zu 75% der HPV-assoziierten Krebsformen möglich.

© photophonie - Fotolia.com

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Das Humane Papillomavirus (HPV) lässt sich in etwa 150 verschiedenen "Stämme" unterteilen. Einige können Warzen an den Füßen verursachen, diese HPV-Infektionen können durch Barfußlaufen auf feuchtem Boden wie in öffentlichen Schwimmbädern oder Hotelduschen erworben werden. Andere HPV-Stämme sind sexuell übertragbar und können Genitalwarzen oder Krebs verursachen. Diese sexuell übertragbaren HPV-Stämme sind weit verbreitet.

Es wird angenommen, dass 80% der sexuell aktiven Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben sich mit mindestens einem HPV-Stamm infiziert haben. Die meisten Menschen überstehen die Infektion ohne Beschwerden und wissen nicht einmal, dass sie infiziert waren. Aber in einigen Fällen bleibt das Virus bestehen und verursacht Krebs.

Vor einigen Jahren hat die amerikanische Behörde FDA einen neunwertigen (9-valenten) HPV-Impfstoff (9vHPV) zugelassen. Er bekämpft neun verschiedene HPV-Stämme (von denen sieben Krebs und zwei Genitalwarzen verursachen). Der Impfstoff ist nahezu zu 100% wirksam, um Gebärmutterhalskrebs, der durch bestimmte HPV-Stämme ausgelöst wird, zu verhindern.

Kürzlich veröffentlichte die CDC Daten zu den jährlichen Neuerkrankungen von HPV-assoziierten Krebsarten in den USA. Unter "HPV-assoziiertem Krebs" versteht man Krebsarten, die in Teilen des Körpers - wie dem Gebärmutterhals und dem Hals - vorkommen und häufig durch HPV ausgelöst werden. Nicht alle von ihnen werden jedoch durch dieses Virus verursacht. Wenn jedoch jeder geimpft würde, könnten diese Krebsarten theoretisch um fast 75% gesenkt werden.

Seit Sommer 2016 steht der HPV-Neunfach-Impfstoff auch in Österreich zur Verfügung

In Österreich werden jährlich rund 390 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert (Schätzungen für 2018). Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren in Österreich. Durch die HPV-Impfung könne das Risiko, überhaupt an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, um bis zu 90% reduziert werden, gibt die Österreichische Krebshilfe in ihrer Broschüre „HPV-Impfung gegen Krebs“ zu bedenken. Auch andere durch HPV verursachten Krebsformen, wie der Scheide und Scham, können durch die Impfung weitgehend verhindert werden.

Quellen: ACSH, MMWR, Österreichische Krebshilfe (1, 2), HPV information centre