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Studie: Rotaviruserkrankung mit späteren Autoimmunerkrankung in Verbindung gebracht

Eine koreanische Studie beobachtete, dass Kinder, die aufgrund einer Rotaviruserkrankung ins Krankenhaus mussten, später ein höheres Risiko für Autoimmunerkrankungen besaßen.

Dr. Man Yong Han. vom CHA Bundang Medical Center an der CHA University School of Medicine in Seongnam und Kolleg*innen Forscher*innen beobachteten Kinder, die wegen Rotavirus ins Krankenhaus eingeliefert wurden, über 12 Jahre lang. Das Ergebnis: Diese Kinder hatten ein deutlich höheres Risiko, später eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln, als Kinder ohne diese Krankengeschichte. „Insgesamt deuten unsere Erkenntnisse darauf hin, dass Krankenhausaufenthalte aufgrund einer Rotavirusinfektion mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen, die verschiedene Organe betreffen, und für die Entwicklung mehrerer Autoimmunsyndrome im Zusammenhang stehen“, so Han und sein Forscherteam.
„Weitere Studien sind erforderlich, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen“, schlussfolgerten sie.

Rotaviren lösen bei Säuglingen und Kleinkindern schwere Brechdurchfälle aus. Sie können bei ihnen zu teilweise lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlusten führen. Der wirksamste Schutz gegen Rotaviren ist – neben einer sorgfältigen Hygiene - die Schluckimpfung. Frühere Studien haben bereits nahe gelegt, dass Rotaviren Autoimmunerkrankungen auslösen können, darunter entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Typ-1-Diabetes, Pankreatitis und Neuropathie.

Für ihre Studie verwendeten Han und sein Team Daten aus der National Health Insurance Database von fast 2 Millionen Kindern, die zwischen 2002 und 2005 in Südkorea geboren wurden. Sie verglichen 86.517 Kinder, die wegen einer Rotaviruserkrankung ins Krankenhaus mussten, mit einer gleichen Anzahl von Kindern, die nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Kinder, die stationär betreut wurden, waren durchschnittlich 1,5 Jahre alt.

Während der Nachbeobachtungszeit stellten die Autor*innen in der Rotavirus-Gruppe bei 8,8 % der Kinder und der nicht erkrankten Gruppe bei 7,0 % Autoimmunerkrankungen fest. Dies entsprach einer absoluten Differenz von 15,1 pro 10.000 Personenjahre.

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelte, stellten Han und Kolleg*innen fest, dass sie nicht belegen könnten, ob die Rotavirus-bedingten Krankenhausaufenthalte tatsächlich die Ursache für die nachfolgenden Autoimmunerkrankungen seien.

Schluckimpfung schützt

Für Säuglinge sieht der Impfplan je nach verwendetem Impfstoff eine zwei- oder dreimalige Impfung vor. Der Impfstoff ist für Kinder ab der vollendeten 6. Lebenswoche zugelassen und kostenfrei. Die Impfserie sollte - abhängig vom Impfstoff - bis zur vollendeten 24. bzw. vollendeten 32. Lebenswoche abgeschlossen sein.

Quellen: MedpageToday, JAMA Netw Open