Kinderaerzte-im-Netz.at

Ihre Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Tampons mindestens alle vier bis sechs Stunden wechseln

Mädchen sollten Tampons mindestens alle vier bis sechs Stunden wechseln und in der Nacht ganz darauf verzichten. Denn in seltenen Fällen kann sonst ein toxisches Schock-Syndrom drohen. Davor warnten Kinder- und Jugendärzte auf der 56. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde in Linz (27. bis 29. September 2018) anlässlich eines aktuellen Falles eines 13-jährigen Mädchens.

Durch eine zu lange Verweildauer eines Tampons kann in seltenen Fällen eine lebensbedrohliche Entzündungsreaktion auf Bakterien, wie Staphylokokken oder Streptokokken, mit hohem Fieber folgen. Als in den USA die ersten Tampons eingeführt wurden, die extrem saugfähig waren, trat dieses Erkrankungsbild in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren häufiger auf. Mit neuen Tamponformen und häufigerem Wechsel kommen diese gefährlichen Erkrankungen kaum mehr vor. Nur äußerst selten können sich bei mangelnder Hygiene, Verwendung extrem saugfähiger Tampons und zu langer Verweildauer eines Tampons Bakterien besonders gut vermehren und gefährliche Giftstoffe ausscheiden. Auch bei der Verwendung eines Diaphragmas kann es zu einer solchen Reaktion kommen.
Hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, rasch abfallender Blutdruck, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Schwindel und ein sonnenbrandähnlicher Hautausschlag sind Anzeichen dafür. Betroffene brauchen umgehend ärztliche Hilfe!

Vorbeugende Maßnahmen

Tampons sollten so aufbewahrt werden, dass sie vor Hitze und Feuchtigkeit geschützt sind - zum Beispiel in Schlafzimmer-, statt in einem Badezimmerschrank.
Da sich Staphylokokken häufig an den Händen befinden, ist es wichtig, dass sich Mädchen vor und nach dem Einsetzen eines Tampons gründlich die Hände waschen.

Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde, KidsHealth