„Generell wird zu viel Zucker konsumiert und dies gilt auch für Getränke.“, erklärt die Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, Univ. Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer. „Speziell für die Volkskrankheit Diabetes spielt aber die Wahl des richtigen Getränks eine ganz entscheidende Rolle, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder Folgeschäden zu vermeiden. Mit Zucker gesüßte Getränke tragen durch den raschen Anstieg des Blutzuckers und ihrem gleichzeitig geringen Sättigungspotenzial zu Übergewicht und Insulinresistenz (einer Vorstufe des Typ 2-Diabetes) bei. Das wurde in den letzten Jahren eingehend untersucht und weltweite Vergleichsstudien beweisen den starken Zusammenhang zwischen dem Konsum von sogenannten Softdrinks und der Entstehung von Übergewicht, Adipositas, Fettleber und Diabetes. Ideale Durstlöscher sind vorrangig Wasser und ungesüßte Tees. […].“
Manche Hersteller geben bereits SPICAN-Orientierungswerte auf dem Etikett an
In einer jährlichen wissenschaftlichen Untersuchung wird von SIPCAN bundesweit das Getränkeangebot in PET-Gebinden sowie Kartonverpackungen von 0,20 bis 0,75 Liter analysiert. Seit September 2019 gilt die Empfehlung: 6,7 g Zucker pro 100 ml sowie keine Süßstoffe. Um die Einhaltung der Orientierungskriterien für die Wirtschaft attraktiver zu machen, wurde den Getränkeproduzenten die Nutzung des SIPCAN-Getränkelisten-Logos zugänglich gemacht. Immer mehr Unternehmen nutzen diese Möglichkeit.
Süßstoffe auch weiterhin kein guter Ersatz
Das zweite Kriterium für Getränke lautet: keine Süßstoffe. Bei süßstoffhaltigen Getränken ist bis heute nicht ersichtlich, wie süß diese tatsächlich sind. Aktuelle Ergebnisse aus klinischen Studien zeigen zudem, dass Süßstoffe keinen positiven Effekt auf den Body-Mass-Index haben. Dies wird durch Ergebnisse gestützt, wonach sogar mit einer Gewichtszunahme zu rechnen ist. Zusätzlich stehen Süßstoffe in Verbindung mit mehr Neuerkrankungen an Bluthochdruck, Diabetes Mellitus und am metabolischen Syndrom. Letzteres steht für ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Aktuelle Auswertungen großer Datensätze zeigen, dass der Konsum von zuckersüßen Getränken mit einem höheren Sterberisiko, v.a. durch kardiovaskuläre Erkrankungen bedingt, bei beiden Geschlechtern einhergeht.
Downloadmöglichkeit und praktische Getränke-APP
Die Ergebnisse dieser Studie werden auf www.sipcan.at als übersichtliche Getränkeliste zum Download, als Online-Suche und als praktische App zur Verfügung gestellt, in der die Produkte nach Namen, aber auch nach Zuckergehalt sortiert sind und alle relevanten Details angesehen werden können.
Quellen: Pressemeldung der ÖGD, www.sipcan.at