Kinder- und Jugendarzt über mögliche Ansteckungsquellen informieren
Tuberkulose ist bei kleinen Kindern oft schwer nachweisbar, da Tests aufgrund geringer Bakterienkonzentration im Blut oft falsch negativ ausfallen können. Wichtig ist es deshalb, Ansteckungsmöglichkeiten zu erfassen. Auch der Verdacht einer Lungentuberkulose ist meldepflichtig. Insbesondere kleine Kinder in der Umgebung von erkrankten Erwachsenen sind gefährdet, eine aktive Tuberkulose zu entwickeln, und müssen deshalb vorsorglich behandelt werden. In der Regel werden Kinder von Erwachsenen angesteckt und selten umgekehrt. Eltern sollten den Kinder- und Jugendarzt deshalb immer informieren, wenn ihr Kind möglicherweise Kontakt zu Menschen mit Tuberkulose hatte bzw. sich in einer Region befand, wo diese Erkrankung häufig auftritt (z.B. Osteuropa, China oder Afrika).
Gewichtsverlust und Schwitzen in der Nacht können neben starkem Husten, Mattigkeit, Fieber (insbesondere gegen Abend) Anzeichen einer Tuberkuloseerkrankung sein. Zwischen der Ansteckung (meist durch Tröpfcheninfektion) und dem Ausbruch der Erkrankung können Wochen bis Monate vergehen.
Seit 1997 nehmen die Tuberkulosefälle in Österreich ab. In den letzten Jahren sind vorwiegend Immigranten betroffen, und dies insbesondere in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Im Jahr 2015 wurden an der nationalen Referenzzentrale für Tuberkulose 12 Fälle von multiresistenter (MDR-)Tuberkulose bestätigt.
Quelle: Pädiatrie & Pädologie, AGES
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