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Übergewicht als Teenager kann das Darmkrebsrisiko später beeinflussen

Eine aktuelle israelische Studie hat einen Zusammenhang zwischen Übergewicht in der Jugend und einem erhöhten Risiko, Darmkrebs im Erwachsenenalter zu entwickeln, entdeckt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift CANCER, eine Zeitschrift der American Cancer Society, veröffentlicht. Die Ergebnisse bestätigen die zunehmende Sorge, die Experten in letzter Zeit dem Übergewicht im Jugendalter und dessen möglichen Folgen im Erwachsenenalter schenkten.

© Galina Barskaya - Fotolia.com

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Professor Dr. Zohar Levi von den Rabin Medical Centers und der Universität in Tel Aviv in Israel und seine Kollegen analysierten die Daten von über 1.087.358 jüdischen Männern und 707.212 jüdischen Frauen, die sich Gesundheitsuntersuchungen unterzogen hatten, u.a. wurde bei ihnen auch der Body Mass Index (BMI) im Alter von 16 bis 19 Jahren (überwiegend im Alter von 17 Jahren) zwischen 1967 und 2002 erfasst. Einzelne Teilnehmer wurden bis 2012 beobachtet.

Nach etwa 23 Jahren wurden 2.967 neue Fälle von Darmkrebs identifiziert, 1.977 unter Männern (1403 Dickdarm, 574 Mastdarm) und 990 bei Frauen (764 Dickdarm, 226 Mastdarm). Übergewicht und Fettleibigkeit wurden mit einem 53%-igen bzw. 54%-igen höheren Risiko von Darmkrebs für Männer bzw. Frauen assoziiert. Adipositas war mit einem 71% erhöhten Risiko von Rektumkarzinom bei Männern und um mehr als das Doppelte erhöhte Risiko bei Frauen verbunden.

"Das ist eine riesige Kohorte mit einer Mindestbeobachtungszeit von 10 Jahren, und bei allen Teilnehmern war der BMI gemessen worden, und stammte nicht von Berichten oder aus der Erinnerung der Probanden ", sagte Prof. Levi. "Dies ist die größte Studie aller Zeiten mit Männer und Frauen, und sie kann den Einfluss des BMI im Alter von 17 Jahren auf das spätere Leben demonstrieren."
Das junge Alter der Kohorte schränkt die Ergebnisse etwas ein, denn das durchschnittliche Alter bei der Darmkrebsdiagnose war 49,4 Jahre. In der Studie fehlten auch Daten zur Ernährung, zur körperliche Aktivität und ob die Patienten rauchten, was die Risikoabschätzung beeinträchtigen könnte. Ob bei den Probanden in der Familie Darmkrebs vorkam, war auch nicht bekannt.

Quelle: ScienceDaily, Cancer