Übergewichtige Kinder: Wiederholte Kontrolle der Leberwerte möglicherweise empfehlenswert

Ein westlicher Ernährungsstil, der reich an fett- und fruktosehaltigen Speisen ist sowie überwiegend aus Fertigprodukten besteh und Übergewicht und Bewegungsmangel haben bei Kindern in den letzten 30 Jahren zu einer Zunahme der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (non-alcoholic fatty liver disease: NAFLD) um 50% geführt.

Amerikanische Kinder- und Jugendärzte raten schon seit 2007 dazu, dass bei Kindern mit deutlichem Übergewicht auch regelmäßig die Lebergesundheit überprüft werden sollte. Sind die Leberwerte immer wieder erhöht, kann dies ein Warnzeichen für eine Fettlebererkrankung sein. Gezielte Diätmaßnahmen, Steigerung der körperlichen Aktivität und evtl. auch Medikamente können dann helfen, dass die Erkrankung nicht weiter voranschreitet. Einlagerungen von Fett in der Leber bzw. NAFLD erhöht bei Heranwachsenden deren Risiko für längerfristige Leberschäden und eine Leberzirrhose (Schrumpfleber), die sogar im Endstadium eine Lebertransplantation notwendig machen kann.
Problematisch ist, dass NAFLD meist kaum Beschwerden verursacht. Meist erst wenn die Leberverfettung weiter fortschreitet, leidet das Kind unter chronischer Müdigkeit, starkem Juckreiz, können sich Haut und Augen gelb verfärben, zeichnen sich möglicherweise vergrößerte Blutgefäße sichtbar unter der Haut ab, kann sich ein „Wasserbauch“ bilden und können Schmerzen im Oberbauch auftreten.

Nehmen Kinder viele Produkte bestehend aus niedrigen einfachen Kohlenhydraten, wie z.B. Weißmehlprodukte, sowie Fruktose (z.B. in Limonade) und Glukose (z.B. in Süßigkeiten) zu sich, schadet dies ihrer Leber. Gesüßte Getränke, Junk-Food, Pizza, Cracker, Chips und Snacks gehören zu dieser ungesunden Ernährungsform. Da vermutlich auch die Darmflora und genetische Faktoren mit Einfluss auf die Entwicklung einer NAFDL haben, sprechen Experten von einem multimodalen Geschehen.
Diese Erkenntnisse unterstreichen auch die große Bedeutung einer ausgewogenen, gesunden Ernährung im Kindesalter. 

Quellen: HealthDay, Nat Rev Gastroenterol Hepatol., Children’s Hospital of Philadelphia, Pediatrics, Wien klin Mag, Pathologe