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Umfrage: Österreichische Jugendliche leiden häufig unter Kopfschmerzen

Eine Umfrage der Initiative Schmerzlos hat ergeben, dass 76% der österreichischen Jugendlichen in den letzten sechs Monaten unter Kopfschmerzen gelitten haben.

Umgebungslärm kann zu Kopfschmerzen führen (© Jürgen Fälchle - Fotolia.com)

Umgebungslärm kann zu Kopfschmerzen führen (© Jürgen Fälchle - Fotolia.com)

Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Jugendliche wenden sich damit selten an Experten. Sie riskieren damit, dass ihre Kopfschmerzen chronisch werden. Das kann zudem dazu führen, dass sie häufig in der Schule fehlen. Schulärzte und Allgemeinärzte konnten in den letzten Jahren eine Zunahme der Häufigkeit von Kopfschmerzen beobachten. Häufige Auslöser dafür sind vermutlich starker Medienkonsum, wie der ständige Gebrauch des Smartphones oder von sozialen Medien, kombiniert mit Bewegungsmangel. Stress, ob durch die Schule oder eine persönliche Situation, kann ebenso Grund für Kopfschmerzattacken sein. Schlafmangel, ungesunde Lebensweise, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Umgebungslärm, Alkohol und Nikotin gelten ebenso als Auslöser.

Was letztendlich die Kopfschmerzen triggert, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Das Führen eines Kopfschmerztagebuchs kann bei der Ermittlung der auslösenden Faktoren helfen.  
Wird der Kopfschmerz nicht durch eine Krankheit ausgelöst, so sprechen Experten von „primärem Kopfschmerz“. Ist der Kopfschmerz Folge einer Gesundheitsstörung, nennen sie dies „sekundären Kopfschmerz“, wie z.B. Kopfschmerzen bei einer Gehirnhautentzündung. Um andere Krankheiten auszuschließen kann u.U.  eine serologische, eine augenärztliche und/oder neurologische Untersuchung sinnvoll sein. In den meisten Fällen leiden Kinder und Jugendliche aber unter primären Kopfschmerzen.

Eine Kopfschmerzbehandlung passt der Kinder- und Jugendarzt individuell an die Bedürfnisse des jungen Patienten an. bei Spannungskopfschmerzen und Migräne kann die Therapie vom Vermeiden von auslösenden Faktoren über Entspannungsübungen, wie Progressive Muskelentspannung, bis hin zu Schmerzmedikamenten reichen.

Quelle: Pädiatrie & Pädologie (1, 2)