US-Umfrage: Zwei Drittel der Eltern glauben nicht, eine Depression bei ihrem Jugendlichen identifizieren zu können

Laut einer aktuellen amerikanischen Umfrage gehört es zu den größten Herausforderungen für Eltern, den Unterschied zwischen den normalen Stimmungsschwankungen eines Teenagers und einem größeren psychischen Problem zu erkennen.

© imagesetc - Fotolia.com

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Obwohl die Mehrheit der Eltern angibt, dass sie zuversichtlich sind, Depressionen bei ihren Kindern im mittleren oder höheren Schulalter erkennen zu können, haben zwei Drittel der Umfrage des CS Mott Children's Hospital von der Universität von Michigan zufolge Schwierigkeiten, bestimmte Anzeichen und Symptome einer Depression auszumachen.

40% der Eltern kennen kaum die Unterschiede zwischen normalen Stimmungsschwankungen und Anzeichen einer Depression, während 30% angeben, dass ihr Kind gut darin ist, Gefühle zu verbergen.
"In vielen Familien bringen die Jugendjahre dramatische Veränderungen sowohl im Verhalten als auch in der Dynamik zwischen Eltern und Kindern mit sich", erklärte Prof. Dr. Sarah Clark, eine leitende Autorin der Studie. "Diese Übergänge können es besonders schwierig machen, den emotionalen Zustand von Kindern und eine mögliche Depression zu beurteilen."

Manche Eltern überschätzen ihre Feinfühligkeit gegenüber ihrem Teenager

"Einige Eltern überschätzen möglicherweise ihre Fähigkeit, Depressionen in der Stimmung und im Verhalten ihres eigenen Kindes zu erkennen", so Clark. Die Umfrage legt auch nahe, dass das Thema Depression für Schüler der Mittel- und Oberstufe nur allzu vertraut ist. Jedes vierte Elternteil gibt an, dass sein Kind einen Altersgenossen oder Klassenkameraden mit Depressionen kennt, und jedes zehnte Kind einen Altersgenossen oder Klassenkameraden, der durch Selbstmord gestorben ist.
Schulen könnten größere Rolle beim Aufspüren von depressiven Jugendlichen spielen
Die meisten Eltern glauben auch, dass Schulen eine Rolle bei der Identifizierung potenzieller Depressionen spielen sollten. "Die gute Nachricht ist, dass Eltern Schulen als einen wertvollen Partner bei der Erkennung von Depressionen bei Jugendlichen ansehen", so Clark. Die schlechte Nachricht ist, dass zu wenige Schulen über ausreichende Ressourcen verfügen, um Schüler auf Depressionen zu untersuchen und Schüler, die Hilfe bräuchten, zu beraten."

Der national repräsentative Mott Poll Report basiert auf den Antworten von 819 Eltern mit mindestens einem Kind in der Mittel- oder Oberstufe in den USA.

Quellen: medicalXpress, Mott Poll Report