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Vegane Ernährung: Nährstoffversorgung überprüfen lassen – u.a. Vitamin B12, Vitamin D und Jod

Eine finnische Studie zeigt, dass kleine Kinder (mit einem Durchschnittsalter von 3,5 Jahren), die ausschließlich vegan ernährt werden, einen veränderten Stoffwechsel und einen geringeren Vitamin-A- und -D-Spiegel zeigen – im Vergleich zu Kindern, die auch tierische Produkte erhalten.

Je einseitiger die Ernährungsweise und je jünger das Kind ist, desto größer ist das Risiko für einen Nährstoffmangel. Bekannt ist bereits, dass Vitamin B12, Vitamin D und Jod in der Regel bei vegan ernährten Kindern über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden müssen. Kinder benötigen mehr Energie und Nährstoffe pro Kilogramm Körpergewicht als Erwachsene, um ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung des Nervensystems, des Stoffwechsels und des Immunsystems zu gewährleisten. Daher können Ernährungsempfehlungen, die auf Studien mit Erwachsenen basieren, nicht auf Kinder angewandt werden. Vitamin A ist ein essenzieller, fettlöslicher Nährstoff, der u.a. für das Sehen und für das Immunsystem wichtig ist. Vitamin D ist nicht nur wichtig für die Knochengesundheit, es hilft auch bei der Abwehr von akuten Atemwegsinfektionen wie Erkältungen und wirkt sich positiv auf die Behandlung von Asthma aus.

Eltern, die ihre Kinder vegetarisch ernähren wollen, sollten darüber mit ihrem Kinder- und Jugendarzt sprechen, um Ernährungsfehler zu vermeiden. Bei einer veganen Ernährung ist eine eingehende ärztliche Beratung dringend zu empfehlen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Besonders kritisch ist es, wenn ein Kind, das völlig auf tierische Produkte verzichtet, zugleich noch unter Nahrungsmittelallergien leidet. Viele proteinreiche Lebensmittel auf pflanzlicher Basis sind zugleich Allergieauslöser.

Quellen: University of Helsinki, EMBO Mol Med., BMC Pediatr., Mol Cell Pediatr