Einige glutenfreie Lebensmittel enthalten mehr Fett, Zucker und/oder Salz als ähnliche Produkte aus Weizen, Gerste oder Roggen usw. Hinter einem Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel ohne medizinische Bestätigung kann sich in manchen Fällen zudem eine Essstörung verbergen („Orthorexie“).
Gluten, das sogenannte Klebereiweiß, ist ein Protein, das hauptsächlich in Weizen, Gerste und Roggen vorkommt. Nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung leidet unter Zöliakie und sollte auf Gluten verzichten, um schwere Darmentzündungen zu vermeiden. Das große Angebot in der Lebensmittelbranche an glutenfreien Produkten legt mittlerweile die Vermutung nahe, dass „normales“ Getreide ungesund sei.
Reis nicht als täglicher Getreideersatz geeignet
Aber für Menschen ohne Zöliakie, kann eine glutenfreie Ernährung nicht nur teurer sein, sondern u.a. auch negative Auswirkungen auf das Verdauungssystem haben, wenn zu wenig Ballaststoffe im Speiseplan enthalten sind. Viele glutenfreien Produkte ersetzen auch Weizen durch Reis. Die US-amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) hat auf das Vorhandensein kleiner Arsenmengen im Reis und in Reisprodukten aufmerksam gemacht, die sowohl aus natürlichen (Erde) als auch aus menschlichen Quellen ihren Weg in den Reis finden. Es ist also wichtig, nicht nur Reis als Getreideersatz zu wählen – das gilt auch für Vollkornreis. Die AGES empfiehlt, Reisprodukte wie Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nur gelegentlich und nicht täglich zu verzehren.
Wer aber aufgrund einer Zöliakie auf Gluten verzichten muss, sollte Ballaststoffe aus anderen Produkten wie Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa sowie aus Früchten, Gemüse und Nüssen zu sich nehmen.