Demnach rauchen 46% der Mädchen und 30% der Jungen in den USA teilweise, um ihr Gewicht zu kontrollieren. Gewichtsverlust ist deutlich häufiger Beweggrund für das Rauchen bei Heranwachsenden, die sich zu dick fühlen, als bei Normalgewichtigen.
Für Mädchen, die sagten, dass sie "viel zu dick" seien, war es um 225% wahrscheinlicher, dass sie für eine „Schlankheitskur“ zur Zigarette griffen, im Vergleich zu Mädchen, die mit ihrem Gewicht zufrieden waren. Jungen rauchten dagegen weniger, um Gewicht zu verlieren. Dennoch war es für männliche Jugendliche, die sich als „viel zu fett“ fühlten, um 145% wahrscheinlicher, dass sie Tabak konsumierten, um Kilos abzubauen.
"Dies hilft uns besser zu verstehen, warum junge Menschen sich für riskante und gesundheitsschädliche Verhaltensweisen entscheiden. Es geht nicht immer nur um das unmittelbare Vergnügen; manchmal ist es Mittel zum Zweck", erklärte der Erst-Autor der Studie, Professor John Cawley.
Wer früh zu rauchen beginnt, hat ein erhöhtes Risiko, auch als Erwachsener Raucher zu bleiben. Und Nikotingenuss gehört zu den vermeidbaren Todesursachen.
Die Experten hatten für ihre Untersuchung Daten aus einer Umfrage in den Jahren 2001-02 und 2005-06 bei fast 10.500 U.S.-Schülern im Alter von 11, 13 oder 15 Jahren ausgewertet. Cawley hofft nun, dass die wahrgenommene Verbindung zwischen Rauchen und Gewichtsverlust verhindert bzw. unterbrochen werden kann, sodass evtl. eine höhere Besteuerung von Zigaretten und andere Maßnahmen bei „abnehmwilligen“ Teenagern besser wirksam sein könnten.
Österreichs Jugend raucht im europäischen Vergleich viel
Dem internationalen Bericht zum Gesundheitsverhalten von europäischen Schülern aus 45 Staaten (HEALTH BEHAVIOUR IN SCHOOL-AGED: HBSC) belegten österreichische Jugendliche 2010 noch den 3. Platz bei den Ländern, in denen 15-Jährige am meisten rauchten (mindestens einmal wöchentlich). 2014 verringerte sich aber die Zahl österreichischer 15-Jähriger, die mindestens einmal in der Woche rauchten, so dass Österreich im europäischen Vergleich hier auf Platz 12 wandern konnte.
Quelle: Cornell University, Ithaca, NY, USA; Health Economics; HBSC