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Vitamin-D-Versorgung österreichischer Kinder könnte besser sein

Eine Auswertung des Vitamin-D-Status von 980 Kindern und Erwachsenen im Alter von 6 bis 80 Jahren kam zu dem Schluss, dass 59% der Kinder keinen ausreichenden Vitamin-D-Status aufweisen. Auch älter Menschen leiden häufiger unter einem Mangel.

Sowohl über die Hälfte der Mädchen als auch der Jungen haben keinen optimalen Vitamin-D-Status in Österreich. Übergewichtige Kinder waren geringfügig stärker von einem Vitamin-D-Mangel betroffen. Dies ergab eine umfangreiche Auswertung bei unterschiedlichen Altersgruppen aus den verschiedenen Regionen Österreichs. Dabei nahmen die Forscher Blutproben und erfragten die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer bzw. bei Kindern gaben Eltern darüber Auskunft. Zwar wirkte sich demnach der Sommer positiv auf den Vitamin-D-Status aus, aber er reichte nicht, um die Speicher genügend für den Winter aufzufüllen. Normalerweise bildet der Körper das Vitamin in der Haut mit Hilfe von Sonnenlicht selbst. Einige wenige Lebensmittel wie fettreiche Fische oder Milchprodukte enthalten zudem Vitamin D. Vitamin D ist wichtig für die Knochenbildung, und das Immun- und Herzkreislauf-System.

Österreich hat eine geringe Sonnenintensität im Winter. Zudem schützen sich Menschen aufgrund der Hautkrebsgefahr im Sommer und im Urlaub immer mehr durch Kleidung und Sonnencreme vor intensiver UV-Exposition. Sonnenbaden hat in Österreich deutlich abgenommen. Der Untersuchung zufolge wurde über die Nahrung zudem wenig Vitamin D aufgenommen. Nur wenige aßen regelmäßig Fisch, d.h. mindestens zweimal wöchentlich. Kritische Mangelzustände wurden aber nicht beobachtet.
Auch in anderen Ländern wie Deutschland (KiGGS) konnten Untersuchungen eine ungenügende Vitamin-D-Versorgung bei Heranwachsenden feststellen.

Der Rat und das Fazit der Autoren lautet: Zumindest gesunde Personen könnten einen ausreichenden Vitamin-D-Status vielleicht durch einen angepassten Aufenthalt in der Sonne – bevorzugt in Bewegung - erreichen. 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht pro Tag an 3 bis 4 Tagen pro Woche auf der teilweise unbedeckten und nicht mit Sonnenschutzmittel eingecremten Haut (Gesicht, Hände und Unterarme) gelten als ausreichend. Außerdem kann der Verzehr von Fisch und Milch bzw. Milchprodukten etwas zu einem guten Vitamin-D-Status beitragen. Im Zweifelsfall sollte der Kinder- und Jugendarzt den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen.

Ein Vitamin-D-Mangel ist schwer zu erkennen, da die Beschwerden auch von vielen anderen Ursachen stammen können: z.B. Haarausfall, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Wachstumsstörungen, Schlafstörungen usw.

Quelle: Austin Journal of Nutrition & Metabolism