Das Virus wurde bei Wildvögeln, Vögeln im Zoo und Geflügelbeständen identifiziert. Dies ist das zweite Mal, dass dieses Virus in Europa durch Zugvögel eingeführt wurde. A(H5N8) zirkuliert seit 2010 ständig in Asien. Nähere Untersuchungen des Stamms deuten darauf hin, dass diese Viren im Wesentlichen bei Vögeln bleiben, ohne ein erhöhtes Risiko für den Menschen darzustellen. Weltweit sind bisher keine Infektionen mit diesem Virus bei Menschen gemeldet worden. Die aktualisierte Risikobewertung des ECDC (European Centre für Disease Control and Prevention) kommt deshalb zu dem Schluss, dass eine Ausbreitung unter der Bevölkerung kaum zu erwarten ist.
Da A(H5N8)-Viren den A(H5N1)- und A (H5N6)-Viren aus Asien ähnlich sind, welche in China auch bei Menschen in der Vergangenheit schwere Erkrankungen verursacht haben, kann die Möglichkeit der Übertragung von Vögeln auf den Menschen dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Menschen, die in direkten Kontakt mit kranken Vögeln oder infiziertem Geflügel und deren Schlachtkörpern kommen, können sich möglicherweise infizieren. Angesichts dieses potenziellen Risikos haben die betroffenen Länder entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um mögliche Übertragungswege zu verringern (durch Tötung des betroffenen Geflügels sowie Einrichtung von Schutz- und Überwachungszonen).
Gegenüber dem Jahr 2014/2015 fordert das Virus A(H5N8) bei Wildvögeln in Europa ersten Beobachtungen zufolge allerdings mehr Todesfälle.
Auch Österreich betroffen
Neben Ungarn berichtete auch Österreich über Ausbrüche (Wassergeflügel wie Reiherenten, Tafelenten in Vorarlberg und Oberösterreich). In Deutschland sind derzeit neben Geflügel und Wildvögeln auch Zootiere betroffen. Kroatien, Dänemark, Polen und die Schweiz meldeten ebenso Infektionen bei Wildvögeln, während die Niederlande sowohl bei Wildvögeln als auch bei Vögeln in einem Zoo das Virus identifizierte. Indien und Israel bestätigten zur Zeit Ausbrüche bei Vögeln, während Südkorea, Taiwan und Russland Anfang dieses Jahres von Ausbrüchen betroffen waren.
Quelle: ScienceDaily, ECDC, Ministerium für Frauen und Gesundheit