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Wie viel Schlaf brauchen Kinder?

Basierend auf der Auswertung von 864 Studien hat die American Academy of Sleep Medicine (ASSM) im Journal of Clinical Sleep Medicine aktuelle Empfehlungen zur Schlafdauer für Kinder veröffentlicht.

Der Schlafbedarf eines Kindes ist altersabhängig und kann individuell sehr unterschiedlich sein. Babys zwischen vier Monaten und einem Jahr brauchen im Verlauf von 24 Stunden i.d.R. etwa 12 bis 16 Stunden Schlaf, Ein- bis Zweijährige benötigen ca. 11 bis 14 Stunden und Drei- bis Fünfjährige 10 bis 13 Stunden – einschließlich Vormittags- und Nachmittagsschlaf. Schulkinder zwischen sechs und zwölf Jahren sollten etwa 9 bis 12 Stunden in der Nacht schlafen und Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren sollten 8 bis 10 Stunden Nachtruhe bekommen. So lautet eine aktuelle Empfehlung der American Academy of Sleep Medicine (ASSM), die sie im Journal of Clinical Sleep Medicine veröffentlicht hat. Sie basiert auf der Auswertung von 864 Studien zu diesem Thema.

Schlaf hat wichtige Funktion für die Gesundheit von Kindern

Ein weiteres Ergebnis der Auswertung war den Autoren zufolge, dass die Schlafdauer eindeutig auch die Gesundheit der Kinder beeinflusst. Ausreichend Schlaf wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit, das Verhalten, den Lernerfolg, das Gedächtnis, die Lebensqualität, das seelische Gleichgewicht und das körperliche Wohlbefinden aus.
Zu wenig Schlaf erhöht demnach die Unfallhäufigkeit, das Verletzungsrisiko, die Neigung zu Bluthochdruck, zu Übergewicht, zu Zuckererkrankung und zu Depressionen.
Sind Eltern unsicher, ob ihr Kind genug schläft, kann ein Schlaftagebuch hilfreich sein. Darin tragen sie drei Wochen lang ein, wann das Kind eingeschlafen ist, wie lange es geschlafen hat, wie oft es aufgewacht ist und unter welchen Bedingungen der Schlaf unterbrochen wurde. Kleine Kinder können bis zu einem Alter von fünf Jahren noch regelmäßig aufwachen, ohne dass eine Störung vorliegt. Der Kinder- und Jugendarzt kann u.a. anhand der Einträge des Schlaftagebuchs erkennen, ob evtl. Änderungen im Tagesablauf die Schlafqualität des Kindes verbessern können, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind oder ob sich Eltern unnötig Sorgen machen. Oft reicht es aus, eine angenehme und ruhige Routine für die Zubettgehzeit und ein Einschlafritual zu schaffen.

Quellen: JCSM, Monatsschrift Kinderheilkunde