Die heutigen Wegwerfwindeln sind sehr saugfähig und reizen die Haut selten. Sie bestehen in erster Linie aus biologisch inerten (wenig reaktionsfreudigen) Polymeren, die üblicherweise in Geweben und anderen Materialien verwendet werden, die mit der Haut in Kontakt kommen.
Die Annahme, dass Wegwerfwindeln Chlor enthalten könnten, das zum Aufhellen verwendet würde, ist der Sonderausgabe zufolge i.d.R. falsch. Die meisten Windel werden ohne den Einsatz von Chlor gebleicht. Auch dass allergieverdächtiges Latex zum Einsatz kommt, stimmt i.d.R. nicht. Spandex sorgt für gute Bein- und Bauchabschlüsse. Gesundheitsbedenkliche Stoffe, wie Phthalate, Schwermetalle, Bisphenol A, sind laut einem Beitrag, der sich mit den Materialien und der Zusammensetzung der Windel in dem Sonderheft befasst, ebenso nicht in Windeln zu finden.
Eine Windeldermatitis tritt bei Bays vorwiegen im Alter von 9 bis 12 Monaten auf. Zwar können moderne Windeln insbesondere Harn gut aufsaugen, aber in der Windel herrscht nach wie vor noch ein feuchtes Klima. Der enge Kontakt mit Stuhl und Harn wirkt reizend, insbesondere wenn ein Kind unter Durchfall leidet. Unverträglichkeitsreaktionen auf Bestandteile der Windel sind eher selten. Diese lassen sich meist auf Reinigungsmittel oder Hautpflegeprodukte zurückführen.
Eltern sollten bei einer Windeldermatitis den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, um andere Krankheiten auszuschließen, die gereizte Haut entsprechend behandeln zu können und einer Entzündung vorzubeugen bzw. deren Ausbreitung zu verhindern.
Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde, Clinical Pediatrics (1, 2, 3)