Bekannt ist bereits aus früheren Studien, dass Kinder, die Passivrauch ausgesetzt sind, als Erwachsene häufiger strukturelle Unterschiede in ihren Gefäßsystemen aufweisen, z. B. verdickte Gefäßwände und ein höheres Risiko für Arteriosklerose haben. Nun zeigt sich, dass erste negative Folgen schon früher zu beobachten sind. In der Querschnittsstudie mit 8520 amerikanischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 19 Jahren hatten Teilnehmer, die in irgendeiner Form Tabakrauch ausgesetzt waren, ein deutlich höheres Risiko für Bluthochdruck im Vergleich zu Kindern, die keinen Kontakt zu Nikotin hatten.
Die Tabakrauchbelastung erhöht insbesondere bei Kleinkindern die Empfänglichkeit für Infektionen der unteren Atemwege und für Mittelohrentzündungen. Der Geruchssinn leidet ebenso darunter. Für Säuglinge steigt zudem durch Passivrauch das Risiko, an plötzlichem Kindstod zu sterben. Jugendliche Raucher können die Auswirkungen des Rauchens auf ihren Körper selbst beobachten. Ihr Herzschlag ist in der Regel schneller, ihre Durchblutung ist schlechter und sie neigen eher zu Atemnot und sind sportlich weniger fit als Nichtraucher. Hinzu kommt eine verschlechterte Heilungsfähigkeit des Körpers, da Nikotin die Fähigkeit des Körpers, Kollagen zu produzieren, beeinträchtigt. So dauert es für Raucher länger als für Nichtraucher, häufige Sportverletzungen an Sehnen und Bändern auszukurieren.
Jugendliche Raucher haben insgesamt höheres Infektionsrisiko – auch für Covid-19
Jugendliche Raucher sind zudem anfälliger für Atemwegserkrankungen, Erkältungen und Grippe. Und je nachdem, welche Nikotinprodukte – E-Zigarette oder herkömmliche Tabakprodukte oder beides – Jugendliche konsumieren, steigt ihr Covid-19-Infektionsrisiko um das 2,6- bis 9-Fache im Vergleich zu Nichtrauchern.
Quellen: AHA, J Adolesc Health., JAMA Netw Open., MedicalXpress/HealthDay, Stanford Medicine